Sonntag, 29. August 2010

Static International: Show in Polen

Jetzt sind wir international. Zumindest teilweise. Was als harmlose Urlaubsreise begann, wurde für einen kurzen Moment zu einem musikalischen Ereignis, genauergesagt zu einem internationalen Erfolg. Völlig unverhofft geriet Sänger Christian während eines Polenaufenthalts in Szczecin (Stettin) in eine der Situationen, die einem am Ende wieder niemand glaubt: Nennen wir es das Karaoke-Komplott. Man stelle sich eine Hafenkneipe nahe des ehemaligen stettiner Heumarktes vor. An den Tischen die junge polnische Stadtbevölkerung. Vielleicht ein paar Matrosen. An der kurzen Seite des Raumes hängt eine Leinwand, eingeblendet werden polnische Texte. Es dudeln MIDI-Files; ein armer Sänger oder eine Gruppe solcher versucht, dem Alkoholpegel entsprechend erfolgreich, Melodie und Text in Einklang zu bringen. Auftritt Christian. Kaum hat unser Frontmann das erste Kaltgetränk vor sich stehen, befindet er sich im Rampenlicht. Nach dem Auftritt einer Polin, die Black Sabbaths "Paranoid" in polnischer Sprache zum Besten gab. Alle Augen auf sich gerichtet wird Titel Nummer Eins performt: "Knockin' on heavens Door". Eine vorsichtige Songauswahl; unser Mann am Mikro umringt von muskulösen Slaven. Das erste englische Lied an diesem Abend. Wie werden die Anwesenden darauf reagieren? Das Lied, das MIDI-Geplärre lässt auf die Guns'n'Roses-Version schließen, geht zuende. Die Polen sind begeistert, das Eis ist gebrochen, Christian soll noch mehr singen. Dann der Patzer des Organisators: Statt des gewünschten "Born to be Wild" erschallt "Born to be Alive". Das Werk Patrick Hernandez' ist eine anspruchsvolle Aufgabe für die Static-Operator-Stimme, wird jedoch gekonnt gemeistert. Auch hier tobt das Publikum vor Begeisterung: Einige Kneipenbesucher sind aufgesprungen und bewegen sich rythmisch. Was wäre gewesen, wenn es sich hier versehntlich um einen gänzlich unbekannten Song gehandelt hätte?! Zum Abschluss dann wieder etwas aus dem rockigeren Genré: "Mustang Sally". Der Song groovt, unser Vokalist läuft zu Hochtouren auf. Jetzt hält es niemanden mehr auf dem Sitz. Großartig. Es hätte die ganze Nacht so weitergehen können, wäre nicht bereits um 0:00 Uhr Feierabend gewesen. Was bleibt, sind die wunderbare Erinnerung an den ersten internationalen Auftritt und die Erkenntnis, dass eine homogene Band durch nichts zu ersetzen ist. Schon gar nicht, durch minderwertige MIDIs. (Foto: Christian Kaiser)

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